Auf dem Friedhof in Potshausen wurde am Sonntag, den 22. Juni, eine Geschichts- und Erinnerungstafel zur Schlacht in Potshausen im April 1945 enthüllt. Schüler des Wahlpflichtkurses Geschichte unter der Leitung von Geschichtslehrer Thorsten Bildhauer haben sich ein Jahr lang mit den letzten Kriegstagen in Potshausen intensiv beschäftigt. In Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben sie intensiv Quellen studiert und Zeitzeugen befragt. Das Ergebnis ihrer Arbeit wurde auf der Geschichts- und Erinnerungstafel festgehalten.

Im April 1945 war Potshausen ein Brennpunkt der Kämpfe. Die erste polnische Panzerdivision unterstützte die kanadische Armee auf den Zug Richtung Nordwesten. Junge deutsche Soldaten sollten die Division aufhalten. Viele Soldaten ließen in der Schlacht ihr Leben, ein Großteil Potshausen wurde durch Bomben und Granaten zerstört. Auf dem Friedhof erinnern die Gräber von 24 deutschen Soldaten an die letzten Kriegstage in Potshausen.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde betonten Landrat Groote und Bürgermeister Harders die große Bedeutung friedenspädagogischer Arbeit in Zeiten, an denen auf der Welt große Kriege herrschen und die Anzahl der Volldemokratien unter den 195 Ländern der Erde in der Minderheit sind. Ortsbürgermeisterin Meyer und Pastorin Petershans richteten den Blick auf die Perspektive der jungen Soldaten, die unfreiwillig in den Krieg ziehen mussten und mit ihrem frühen Tod ihre Lebensträume nicht mehr verwirklichen konnten. Torsten Bildhauer hob die Bedeutung der europäischen Union als Friedensunion hervor. Er sei froh, dass er und seine Söhne ein Privileg hätten, in der europäischen Union aufwachsen zu dürfen. Mit dem Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ gelang es Musiker Karl Heinz Kempen, die Zuhörer und Gäste der Veranstaltung emotional mitzunehmen.

Am Ende der Feierlichkeiten enthüllten die Schüler des Wahlpflichtkurses Geschichte die Erinnerungstafel, die nun für jeden Interessierten die Gräuel der letzten Kriegstage in Potshausen nachvollziehbar macht.